Europäische Servicestationen und die Folgen der zweiten COVID-19-Welle für den Transportsektor

Die zweite COVID-19-Welle hat in Europa bereits begonnen. Der Entwicklung der Pandemie folgend greifen die meisten Länder des europäischen Kontinents zu Beschränkungen und Eindämmungsmaßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Eine Situation, die – obwohl sie sich vom ersten Lockdown unterscheidet – uns zum Jahresbeginn und zu den schwersten Zeiten der Pandemie für den Transport- und Logistiksektor zurückführt.

Wenn Sie erfahren möchten, wie sich die erste COVID-19-Welle auf den Transportsektor ausgewirkt hat, finden Sie hier unseren Blog-Artikel zu diesem Thema.

Vor diesem Hintergrund fragen sich viele Berufsfahrer, ob sie sich erneut auf Schwierigkeiten bei ihrer Arbeit einstellen müssen. Denn dies war vor einigen Monaten der Fall, als uns Fahrer persönlich von den Problemen berichteten, mit denen sie konfrontiert wurden, wie geschlossenen Servicestationen und keinerlei Verpflegungs- oder Duschmöglichkeiten.

Gibt es allgemeingültige Regelungen für den Transportsektor in der EU?

Derzeit gibt es keine allgemeingültigen Regelungen für den Transportsektor. Die Maßnahmen sind in jedem Land unterschiedlich. Dies führt in der Tat zu einer Verunsicherung der Fahrer. Dies gilt insbesondere für diejenigen, die im Güterfernverkehr tätig sind und tags wie nachts auf den Straßen unterwegs sind. Seitdem verschiedene Länder mit der Umsetzung bestimmter Beschränkungen begonnen haben, wurden bereits Hunderte an Einrichtungen für Fahrer geschlossen, nicht nur an Raststätten selbst, auch darüber hinaus. Es wird befürchtet, dass bei den Maßnahmen zur Einschränkung der Mobilität Berufsfahrer nicht berücksichtigt werden. So wie zu Beginn der Krise.

Vereinigungen wie die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) setzen sich bereits dafür ein, dass es nicht mehr zu einer solchen Situation kommt. Sie haben die EU-Mitgliedsstaaten in einem offenen Brief darum gebeten, Restaurants, Kantinen und Sanitäranlagen an europäischen Servicestationen geöffnet zu lassen.

Inwiefern sind die Autobahnraststätten in den größeren europäischen Ländern von den Maßnahmen betroffen?

In Frankreich, das wegen seiner geografischen Lage zu den wichtigsten Ländern für den interkontinentalen Transport zählt, gilt ein allgemeiner Lockdown. Nach einem Treffen mit verschiedenen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden haben die Generaldirektion für Infrastruktur, Verkehr und Seefahrt und der Sozialrat des Verkehrsministeriums verfügt, dass die Servicestationen in Frankreich und deren Toilettenanlagen geöffnet bleiben müssen. In ähnlicher Weise hat sich die Autobahnbetreibergesellschaft APRR verpflichtet, Berufsfahrern zumindest über Nacht warme Mahlzeiten anzubieten.

Des Weiteren ist die Situation für Berufsfahrer in Deutschland, wo ebenfalls ein nahezu vollständiger Lockdown angeordnet wurde, ganz ähnlich. Einfache Toilettenanlagen bleiben geöffnet, es gibt aber keinerlei Verpflegung. Den Fahrern ist lediglich erlaubt, Essen mitzunehmen, was bei den meisten Restaurants an den Autobahnen weiterhin möglich sein wird.

In Ländern wie Spanien, wo die Regionalregierungen einschränkende Maßnahmen in Eigenverantwortung ergreifen, sieht die Lage völlig anders aus. Beispielsweise hat die Stadt Madrid entschieden, dass alle Restaurants geöffnet bleiben dürfen, wenn die geltenden Kapazitätsbegrenzungen eingehalten werden. In anderen Regionen wie Navarra oder Katalonien ist die Lage anders. Dort ist nur Essen zum Mitnehmen erlaubt Ein Beispiel in der Region Katalonien ist die OnTurtle-Raststätte in La Jonquera. Dort werden nach wie vor wesentliche Dienstleistungen für Lkw-Fahrer angeboten: Toiletten, Duschen (von 8 bis 22 Uhr), die Wäscherei (24 Stunden) und der Supermarkt (von 8 bis 22 Uhr) haben geöffnet. Der Lkw-Parkplatz ist weiterhin in Betrieb und 24 Stunden am Tag zugänglich. Außerdem bietet das Restaurant von 12 bis 21 Uhr Essen zum Mitnehmen an, bis es wieder seinen normalen Betrieb aufnehmen kann.

Ein Ausblick für Berufsfahrer und die Verfügbarkeit von Autobahnraststätten

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Berufsfahrer Schwierigkeiten hatten, Servicestationen für ihre Grundbedürfnisse zu finden. Einige Länder in Europa haben glücklicherweise bestätigt, dass es diesmal besser sein wird und die Fahrer ihre Grundbedürfnisse decken können werden. Es mag zunächst aufreibend erscheinen, dass die Länder erneut in den Lockdown gehen und wir uns wieder in einer Situation wie in den ersten Monaten des Jahres befinden. Es gibt auch einen positiven Aspekt: Wir verfügen inzwischen über einige zusätzliche Erfahrung, sodass wir es schaffen sollten, dass diese zweite Welle weniger hart und kürzer sein wird als die vorherige.